Donnerstag, 3. April 2014

Umstieg auf RAW Therapee

So schnell geht es manchmal. Seit längerem überlege ich mir, auf einem etwas leistungsfähigeren RAW-Konverter umzusteigen. Ich hatte vor längerer Zeit schon einmal mit RAW-Therapee experimentiert. Damals fand ich diese Software zu überladen mit Funktionen.

So langsam stieß ich aber immer öfter an die Grenzen des Samsung RAW-Konverters. Der Umstieg auf neue Software war also nur noch eine Frage der Zeit.

Die Entscheidung über den Zeitpunkt des Umstiegs wurde mir jetzt abgenommen. Mein alter Computer gab den Geist auf. Ein nicht zu behebendes Problem mit dem Grafikchip. Der Rechner war sowieso schon in die Jahre gekommen, so dass ein neuer Laptop her musst.

Mein bisheriger Computer lieft mit Windows 7 und ich war eigentlich recht zufrieden damit. Es war die 32-Bit-Variante von Windows installiert, da der Computer sowieso nur mit maximal 4 Gigabyte RAM bestückt werden konnte. Besonders bei der Arbeit mit Luminance HDR stieß ich immer mal wieder an die Speichergrenze. Der neue Computer musste also ein 64-Bit-System sein.

Windows 8 64 Bit schied für mich aus. Eine Handy-Oberfläche auf einem Laptop ist eine einzige Usability-Katastrophe. Das "veraltete" Windows 7 wollte ich auch nicht einsetzen. Ich benutze meine Technik immer relativ lange. Ich wollte vermeiden, dass irgendwann Microsoft keine Updates mehr liefert, so wie es gerade bei Windows XP geschehen ist. Auch ist Windows wegen der großen Verbreitung ein beliebtes Angriffsziel für Kriminelle und ohne tägliche Updates der Sicherheitssoftware nicht sicher zu betreiben.

Quelle
Was bleibt da als Alternative? Linux!

Ich habe mir einen Laptop gekauft und darauf Ubuntu installiert. Nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten wegen des Grafikkartentreibers läuft es jetzt seit einigen Wochen sehr stabil. Die Oberfläche ist einfach zu bedienen und sieht nebenbei auch richtig chic aus. Firefox, Thunderbird und OpenOffice hatte ich auch schon auf meinem alten Windows-Laptop benutzt, so das die Umstellung gar nicht so schwer fiel.

Die Frage war nun, wie entwickle ich nun meine Bilder. Den RAW-Converter von Samsung gibt es nur für Windows und für MacOS X. Mein erster Gedanke war, den RAW-Converter mittels WINE zum Laufen zu bringen. Mit WINE kann man Windows-Programme unter Linux ausführen.

Jede Emulation kostet aber immer Rechenpower. Gerade ein RAW-Converter ist sehr rechenintensiv. Ob das Ganze so ohne weiteres funktioniert war mit auch nicht klar. Zu großen Experimenten hatte ich gerade beim RAW-Converter keine Lust. Das Ding soll einfach laufen. Deswegen schaute ich nach einer Alternative und erinnerte mich an RAW-Therapee.

Meine ersten Versuche mit RAW-Therapee sind schon etwas länger her. Damals kam ich mit der Benutzerführung nicht so gut zurecht. Inzwischen gibt es aber neuere verbesserte Versionen und auch mein Hintergrundwissen über die Verarbeitung von RAW-Dateien hat sich auch vergrößert.

Die Bearbeitungsfunktionen sind jetzt in verschiedene Register auf der rechten Seite gegliedert. Jedes Register ist mit vielen Funktionen vollgepackt. Beim näheren Hinsehen ist die Gliederung aber relativ logisch. Mit etwas Übung findet man sehr schnell die gewünschte Funktion.

Die Oberfläche von RAW Therapee


Eine Sache ist sehr gut gelöst. Es gibt eine Reihe vordefinierter Bearbeitungsprofile. Diese kann man mit wenigen Klicks einlesen und sie sind eine gute Basis für die eigene Bearbeitung. Es ist auch sehr einfach, selber eine Einstellungen als Bearbeitungsprofil abzulegen.
Bearbeitungsprofile bei RAW Therapee


Oft ist es ja so, dass man mehrere gleichartige Bilder hintereinander zu bearbeiten hat.Wenn man auf einer Sportveranstaltung fotografiert hat, dann ist es sinnvoll, für jedes Bild die gleichen Einstellungen für Farbtemperatur, Sättigung usw. zu verwenden. Es ist sehr einfach, die Einstellunger per Zwischenablage von einem Bild zum anderen zu kopieren. Bildausschnitt und eventuell Perspektivkorrektur und Drehung müssen dann natürlich noch einzeln für jedes Bild eingestellt werden.

Schön ist die Stapelverarbeitung. Ich habe sie so eingestellt, dass sie automatisch im Hintergrund startet. Dank des 4-Kern-Prozessors verzögert sich die Arbeit im Vordergrund kaum und die endgültigen Bilder werden quasi nebenbei erzeugt.


Ich bin immer noch dabei, meinen optimalen Workflow mit RAW-Therapee zu finden. Bei der Bearbeitung bin ich noch nicht so schnell wie mit dem alten RAW-Converter von Samsung. Ich bin aber optimistisch. Zu gegebener Zeit werde ich hier mal darüber genauer berichten.

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