Donnerstag, 10. April 2014

Samsungs Strategie bei den Systemkameras

Vor erst 4 Jahren stieg Samsung mit der NX 10 in den Markt der Systemkameras ein. Zuvor hatte Samsung Spiegelreflex-Kameras der GX-Serie angeboten. Diese Kameras wurden in Zusammenarbeit mit Pentax produziert oder besser gesagt, es waren Pentax-Kameras mit Samsung-Schriftzug auf dem Gehäuse. So richtig erfolgreich waren diese Kameras nicht. Vielleicht lag es auch an der halbherzigen Unterstützung von Samsung. Die Zusammenarbeit mit Pentax wurde irgendwann aufgekündigt. Samsung musste sich nun Gedanken machen, wie die Lücke zu füllen war. Man entschied sich dafür, eine spiegellose Systemkamera zu entwickeln, die NX 10.

Samsung NX10

Mit dieser Kamera wurden die Eckdaten des neuen System festgelegt. Man entschied sich für die Sensorgröße APS-C. Das war und ist die gängige Größe für viele Spiegelreflexkameras und auch für viele andere spiegellose Systemkameras. Es bietet einen guten Kompromiss zwischen Qualität und Größe. Man darf auch nicht vergessen, dass die Sensorgröße nicht nur die Gehäusegröße beeinflusst sondern auch Auswirkungen auf die Größe der Objektive hat.

Für den Anschluss des Objekts wurde das NX-Bajonett entwickelt. Durch den Wegfall des Spiegelkastens konnte das Objektiv näher an den Sensor rutschen,  so dass die Kamera kompakter wurde.

Das Design lehnte sich stark an eine Spiegelreflexkamera an, nur etwas kompakter. Ein paar Monate nach dem Erscheinen der NX 10 brachte man die NX 5 heraus. Das war eine "abgespeckte" Version der NX 10, bei der z. B. auf das AMOLED-Display verzichtet wurde.

Es dauerte nur ein knappes Jahr, da wurde eine verbesserte Variante, die NX 11 auf den Markt gebracht.

Samsung hat als großer Elektronik-Konzern ein riesiges Potential. Ihm stehen viele Technologien und viele andere Ressourcen zur Verfügung.

Nachdem Samsung mit der NX 10 eine Basis geschaffen hatte, begann man mit der Diversifizierung der Angebots. Nicht jeder Fotograf braucht eine Sucher. Den meisten reicht das Display. Also wurde mit der NX 100 eine Kamera ohne Sucher aber mit einem kompakteren Gehäuse herausgebracht.

Samsung NX100 with Samsung i-Function 20-50mm f3.5-5.6 ED

Die NX-Reihe mit den zweistelligen Zahlen wurde konsequent weiter entwickelt und soll den ambitionierten Amateur bis hin zum semiprofessionellen Fotografen ansprechen.

Nach unten wurde die Palette mit der NX 1000 und deren Nachfolgern abgerundet. Diese Reihe mit den vierstelligen Nummern ist noch etwas kompakter gestaltet und soll mit vielen Automatiken besonders Umsteiger von Kompaktkameras ansprechen. Trotz der schon sehr kompakten Abmessungen passen die Kameras dieser Reihe nicht unbedingt in jede Damenhandtasche. Dafür wurde vor kurzem die Samsung NX mini geschaffen. Bemerkenswert ist, dass mit dieser Kamera eigentlich ein neues System definiert wurde. Sensorgröße und Objektive unterscheiden sich von den bisherigen Kameras der NX-Serie.

Die Strategie von Samsung ist nicht neu. Schaut man sich die Entwicklung der Smartphones an, dann fallen viele Parallelen auf. Das Ur-Galaxy wurde stetig weiter entwickelt. Es wurden Zweige mit kleinerem und welche mit größerem Display geschaffen. Es gibt inzwischen hochpreisige Edelausführungen und billige Modelle. Die Zielgruppe wurde immer mehr erweitert.

Was wird Samsung als nächstes bei den Systemkameras tun? Ich vermute, dass man sich den Profi-Bereich vornehmen wird. Ich bin mir da noch gar nicht so ganz sicher, ob man beim APS-C-Sensor bleiben wird. Dass die Sensorgröße kein Dogma ist hat man bei der NX mini gezeigt. Vielleicht wird es in näherer Zukunft eine Profi-Reihe mit Vollformat-Sensor geben.

Vielleicht bleibt man aber auch beim APS-C-Sensor und schafft eine verbesserte Variante der NX 30 einschließlich neuer Objektive. Dort könnte man dann den Fokus weniger auf Preis und Kompaktheit legen, sondern mehr auf Qualität. Im Gegensatz zu anderen Kameraherstellern hat Samsung keine Spielgelreflexkameras im Angebot. Viele andere Hersteller müssen bei der Weiterentwicklung der spiegellosen Systemkameras darauf Rücksicht nehmen, dass man den höherpreisigen Spiegelreflexsystemen aus den eigenen Häusern nicht das Wasser abgräbt. Das trifft nicht auf Samsung zu. Deswegen erwarte ich noch viele interessante Neuerungen.

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