Dienstag, 31. Dezember 2013

Warum eine Systemkamera?

Eine Kamera ist immer ein Kompromiss. Am liebsten hätte ich eine Kamera mit einem Vollformat-Sensor, mit Wechseloptik und in der Größe einer hosentaschentauglichen Kompaktkamera gekauft. Das natürlich für knapp 100 Euro. Leider gab es so eine Kamera nicht.
Deswegen überlegte ich mir, wozu ich die Kamera benutzen möchte.

Wozu brauche ich die Kamera?

Urlaubsbilder und Erinnerungsfotos

Klar, für "normale" Urlaubsbilder will ich die Kamera benutzen. Und auf auf Familienfeiern will ich das ein oder andere Foto schießen.
Es wäre also schön, wenn sich Abmessungen und Gewicht in Grenzen halten würden. Eine riesige Fototaschen für eine Flugreise ruft nicht unbedingt Verständnis bei den anderen Familienmitgliedern hervor.
Von der Technik her stellen solche Fotos keine besonderen Anforderungen. Eigentlich kann jede Einsteigerkamera das.

Sportfotos

Ganz anders sieht das für Sportfotos aus. Das fordert die technischen Möglichkeiten der Kamera erheblich heraus.
Mir ging es vor allem um die Sportarten Ski alpin, Inline alpin und Mountainbike, alles Sportarten mit rasanten Geschwindigkeiten.
Zunächst einmal muss die Kamera einen genügend schnellen Autofokus haben. Unscharfe Bilder von Sportlern braucht niemand.
Gerade für Bilder beim alpinen Skilauf  ist der Einsatz langer Brennweiten unerlässlich. Aus Sicherheitsgründen ist es kaum möglich, nah genug ans Geschehen heranzukommen, um den Sportler mit einem Standardzoomobjektiv formatfüllend abzubilden. Gleiches gilt auch für alpine Inlinerennen. Eine Wechseloptik ist also Pflicht.
In der Hitze des Gefechts ist es eigentlich unmöglich, den Bildausschnitt optimal festzulegen. Ich konzentriere mich immer nur darauf, den Sportler vollständig abzubilden. Den richtigen Bildausschnitt lege ich dann erst später im RAW-Konverter am Computer fest. Dafür muss der Sensor genügend Reserven haben, dass heißt ausreichende Auflösung bei guter Qualität. Letztendlich muss die Sensorfläche möglichst groß sein.
Bei schnellen Sportarten ist kaum möglich, mit einem Schuss das optimale Sportbild hinzukriegen. Eine gut funktionierende Serienbildfunktion ist also wichtig.
Die Geschwindigkeiten bedingen auch kurze Belichtungszeit. Das ist eigentlich kein ernsthaftes Problem für moderne Kameras. Das Problem liegt woanders. Nicht immer ist die Beleuchtung optimal. Bei einer kurzen Belichtungszeit heißt das dann einen hohen ISO-Wert und/oder ein lichtstarkes Objektiv. Lichtstarke Teleobjektive sind richtig teuer. Schnell legt man dafür einen vielfachen Preis der eigentlichen Kamera auf den Tisch. Der Sensor sollte bei höheren ISO-Werten auch noch vernünftige Qualität liefern.
Auch an den Sucher stellen Sportaufnahmen hohe Anforderungen. Bei gleißenden Sonnenschein ist ein Display an der Rückwand nicht so gut zu erkennen. Ein richtiger Sucher ist da schon sehr hilfreich.

Kreative Bilder

Landschafts-, Natur- und Architekturfotografie war schon immer mein Steckenpferd. Schon früher war ich mit einer einfachen Spiegelreflexkamera unterwegs und beschäftigte mich mit Landschaftsfotos. Natürlich alles noch analog und auf Schwarzweißfilm.

Mit der neuen Kamera sollten auch ansehnlichen Bilder möglich sein.
In vielen Fällen sind automatische Funktionen der Kamera sehr nützlich. Sportaufnahmen ohne Autofokus sind kaum denkbar. Doch für viele kreative Fotos ist es sinnvoll, gezielt mit Schärfe und Unschärfe zu spielen. Dazu muss die Kamera erlauben, die Schärfe manuell einzustellen und die Blendenzahl zu beeinflussen.
Bei Architekturfotos ist es schön, wenn man die stürzenden Linien beseitigen könnte. Das geht natürlich mit Tilt-/Shift-Optik. So ein Objektiv kostet aber so um die 1000 Euro. Eine Alternative ist die Entzerrung des Bildes im RAW-Konverter. Dafür muss die Kamera aber auch RAW-Bilder liefern. Im mitgelieferten RAW-Konverter funktioniert das Entzerren und das Drehen des Bildes übrigen sehr einfach und gut.
Eine Sache die ich schon immer gerne mache sind Makro-Aufnahmen. Da ist eine Wechseloptik nicht unbedingt Voraussetzung aber sehr hilfreich. Wie ich bei Makro-Aufnahmen arbeite, das ist vielleicht mal ein Thema für ein späteren Artikel.

Das letzte Thema sind HDR-Fotos. Das funktioniert prinzipiell auch mit JPG-Dateien, mit RAW-Dateien ist es aber für die Qualität besser. Was genau die HDR-Technik ist und wie ich dabei vorgehe werde ich später einmal hier beschreiben.

Amateur, nicht Profi

Ich verdiene nicht mein Geld mit dem Fotografieren. Ich schreibe schon den ein oder anderen Zeitungsartikel, bei dem ein paar vernünftige Bilder durchaus hilfreich sind. Meinen Lebensunterhalt verdiene ich nicht mit dem Fotografieren. Deswegen ist es sinnvoll, sich ein Preislimit zu setzen.

Fazit

Kompaktkameras schieden also wegen der fehlenden Wechseloptik aus. Ich stand also vor der Wahl zwischen einer Einsteiger-Spiegelreflexkamera und einer Systemkamera. Vom Sensor her unterscheiden sich beide nicht. Sensoren im APS-C-Format sind für beide Kameratypen mehr oder weniger Standard. Systemkameras sind gegenüber Spiegelreflexkameras etwas kompakter. Der ganze Raum für den Spiegelmechanismus kann entfallen. Der Sucher und der Autofokus einer Spiegelreflexkamera ist gegenüber einer Systemkamera etwas besser. In den Kameras der NX-Serie werden allerdings sehr gute Displays an der Rückseite verbaut.
Meine Entscheidung fiel dann schließlich für eine Samsung NX 10. Sie hat einen fest eingebauten elektronischen Sucher. Diese Entscheidung habe ich nicht bereut. Mit den Macken der Kamera kann ich gut leben. Inzwischen gibt es auch eine breite Palette von Objektiven, was zum Anfang noch nicht der Fall war.
Für einen Profifotograf, der von einem Ereignis unbedingt gute Bilder bringen muss, ist die Kamera natürlich Spielzeug. Ich betreibe das Fotografieren als Hobby und dafür ist die Samsung NX 10 absolut eine gute Wahl.

Sonntag, 29. Dezember 2013

Begrüßung

Inzwischen haben wir in der Familie 2 spiegellose Systemkameras der NX-Reihe von Samsung im Einsatz, eine NX 10 und eine NX 1000. Hier möchte ich unsere Erfahrungen mit diesen Geräten teilen. Auch werde ich den ein oder anderen Test zu Objektiven und anderen Zubehör veröffentlichen.

Jede Kamera hat ihre Stärken und Schwächen. Es ist wichtig zu wissen, wo die Möglichkeiten und wo die Grenzen liegen. Das erleichtert die Kaufentscheidung.

Vielleicht hilft auch der ein oder andere Tipp, die Möglichkeiten der Kamera besser für kreative Bilder zu nutzen.